24.11.2017 | Pneumonie | CME Fortbildung
Ambulant erworbene Pneumonie bei Erwachsenen
Erschienen in: CME | Ausgabe 11/2017
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Die ambulant erworbene Pneumonie ist die häufigste ernste Infektionserkrankung in Deutschland. Die Mehrzahl der Fälle wird ambulant behandelt. Die Diagnose wird klinisch durch Zeichen der Infektion, respiratorischen Symptomen und dem Auskultationsbefund gestellt und durch den Nachweis eines pneumonischen Infiltrats in der Röntgenaufnahme bestätigt. Der mit Abstand häufigste Erreger bleibt Streptococcus pneumoniae, der in Deutschland unverändert hohe Penicillinempfindlichkeit zeigt. Daneben werden Haemophilus influenzae, Mykoplasmen, Legionellen und Influenza-Viren regelmäßig nachgewiesen. Eine mikrobiologische Diagnostik ist in der Praxis nicht routinemäßig erforderlich. Zur Einschätzung der Prognose und Entscheidung über die Notwendigkeit einer Hospitalisierung dient der CRB65-Score. Die Auswahl der kalkulierten Therapie richtet sich nach Schweregrad der Infektion und Vorliegen von Komorbiditäten. Aminopenicilline sind Mittel erster Wahl bei unkomplizierten Pneumonien. Bei Verdacht auf Mykoplasmen- und Legionelleninfektion ist ein Makrolid oder ein neueres Fluorchinolon indiziert. Wichtige präventive Maßnahmen sind die jährliche Influenzaimpfung und die Pneumokokkenimpfung.