Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Prädiktive Faktoren in der metastasierten Situation
verfasst von:
Dr. M. J. Battista, E. Stickeler, M. Schmidt
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Faktoren, welche die Effektivität therapeutischer Maßnahmen zutreffend vorhersagen, werden als prädiktiv definiert. Welche Rolle diese in der metastasierten Situation gynäkologischer Malignome spielen, ist Gegenstand dieses Beitrags.
Ziel
Mit diesem evidenzbasierten Review soll die Rolle prädiktiver Faktoren bei gynäkologischen Tumoren beschrieben werden.
Material und Methoden
Mittels systematischer Literaturrecherche in Pubmed und manueller Recherche wurden relevante Publikationen zwischen 2005 und 2015 untersucht, laufende Studien wurden unter clinicaltrials.gov abgefragt. Suchbegriffe waren „vulvar cancer“, „cervical cancer“, „endometrial cancer“ und „ovarian cancer“ in Kombination mit „predictive“ und „therapy“.
Ergebnisse
Eine große Anzahl potenzieller Biomarker sind in den letzten Jahrzehnten in gynäkologischen Malignomen untersucht worden. Dabei sind lediglich das Epithelial Cell Adhesion Molecule (EpCAM) und mutiertes Brustkrebsgen 1 und 2 (BRCA1 und 2) die einzigen etablierten prädiktiven Faktoren, die einen nachgewiesenen Nutzen durch eine zielgerichtete Therapie vorhersagen können. Der prädiktive Wert des Östrogenrezeptors (ER) und des Progesteronrezpetors (PR) beim rezidivierten Endometriumkarzinom wird bis heute kontrovers diskutiert. Derzeit werden weitere Biomarker in laufenden Studien auf ihren prädiktiven Wert hin untersucht.
Schlussfolgerung
Prädiktive Faktoren werden beim rezidivierten Ovarialkarzinom und mit gewissen Einschränkungen beim rezidivierten Endometriumkarzinom verwendet, um zielgerichtete Therapien erfolgreich einzusetzen. Eine große Anzahl an Biomarkern wird derzeit untersucht.