Drei EBM-Positionen zur Trisomie-Testung

Gynäkologen und Humangenetiker können ab 1. Juli zulasten gesetzlicher Kostenträger zum nicht-invasiven Pränataltest auf Trisomie 13, 18 und 21 beraten. Der Bewertungsausschuss hat jetzt abrechnungsseitig den nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) zur Bestimmung des Risikos autosomaler Trisomien 13, 18 und 21 bei Schwangeren umgesetzt. Der G-BA hatte 2019 die Aufnahme der Leistung in die Mutterschafts-Richtlinien – „bei besonderen Risiken oder zur Abklärung von Auffälligkeiten im Einzelfall“, wie es dort heißt – beschlossen. In Kraft getreten war der Beschluss allerdings erst Anfang November vorigen Jahres. Im EBM wird der Bluttest auf die Chromosomenstörungen ab 1. Juli mittels dreier neuer Gebührenordnungspositionen abgebildet: Zwei Beratungsziffern und eine Position für die Bluttestung: Die GOP 01789 ist demnach für die Beratung zum nicht-invasiven Pränataltest auf Trisomie 13, 18, und 21 vorgesehen. Sie ist je vollendete fünf Minuten mit 84 Punkten (9,46 Euro) dotiert und je Schwangerschaft maximal viermal auf Kasse erlaubt. Die Beratung darf auch per Videosprechstunde erfolgen. Zum Leistungsinhalt gehört etwa die Bereitstellung der vom GBA herausgegebenen Versicherteninformation „Bluttest auf Trisomien...“, Hinweise auf psychosoziale Unterstützungsangebote und Selbsthilfeeinrichtungen sowie die Befundmitteilung bei negativem oder nicht eindeutigem NIPT. Die GOP 01790 kommt zum Ansatz, wenn der Test positiv ausfällt. Je vollendete zehn Gesprächsminuten dürfen 166 Punkte (18,70 Euro) abgerechnet werden – ebenfalls bis zu viermal je Schwangerschaft. Die Befundmitteilung und Beratung nach GOP 01790 ist ebenfalls im Videokontakt zulässig. Befugt zum Ansatz der beiden neuen Beratungsziffern zum Trisomie-NIPT sind ausschließlich Fachärztinnen und Fachärzte für Humangenetik, für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die die Qualifikationsvoraussetzungen zur genetischen Beratung erfüllen sowie Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Medizinische Genetik . Zur Vergütung der Untersuchungsleistung als solcher wird zum 1. Juli der EBM-Abschnitt 1.7.4 („Mutterschaftsvorsorge“) um die GOP 01870 („Pränatale Untersuchung fetaler DNA aus mütterlichem Blut auf das Vorliegen einer Trisomie 13, 18 oder 21“) erweitert. Die Position ist mit 1642 Punkten (184,99 Euro) dotiert und einmal je Schwangerschaft aber bis zu zweimal im Krankheitsfall berechnungsfähig. Erbringen dürfen den Trisomie-NIPT nur Fachärzte für Humangenetik oder für Labormedizin. Quelle: Ärzte Zeitung

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