Erschienen in:
01.11.2014 | Hauptreferate
Prostaglandin E2
Innovative Ansätze für das Tissue Engineering von Gelenkknorpel
verfasst von:
PD Dr. C. Brochhausen-Delius
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Sonderheft 2/2014
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Zusammenfassung
Chronische Erkrankungen, traumatische Gewebedefekte und Tumorresektionen führen zum irreversiblen Gewebeverlust, der lange Zeit durch Rekonstruktionsplastiken oder Prothesen ersetzt wurde. Das Tissue Engineering stellt einen Paradigmenwechsel dar, vom strukturellen Ersatz zerstörten Gewebes hin zur Regeneration funktionalen Gewebes mit Wiederherstellung von Struktur und Funktion. Im modernen Tissue Engineering werden autologe Zellen, Biomaterialien und Wachstumsfaktoren zum Erreichen dieses Ziels benutzt.
Am Beispiel des Tissue Engineering von Gelenkknorpel wird im Beitrag exemplarisch gezeigt, wie aus der enchondralen Ossifikation PGE2 als möglicher Wachstumsfaktor identifiziert wird, der auch auf die artikulären Chondrozyten günstige Effekte auf den Phänotyp und die Kollagen-2-Synthese hat. Hierauf basierend werden die Etablierung eines kombinierten Konstrukts aus orientiertem Scaffold und Releasesystem sowie die innovative Charakterisierung mittels Synchrotron-μCT auf Einzelzellebene und dreidimensionaler Rekonstruktion demonstriert. Die Ergebnisse verdeutlichen neue Anforderungen an die pathologisch-anatomische Diagnostik im Hinblick auf die Langzeiteffekte von Tissue-Engineering-Konstrukten, der Biokompatibilität der verwendeten biodegradierbaren Materialien und der Frage nach der regenerativen Potenz unterschiedlicher Schädigungsmuster, im Sinne einer prädiktiven Aussage zum potenziellen Nutzen für den individuellen Patienten.