Erschienen in:
13.05.2020 | Originalien
Prozessanalyse der ambulanten Behandlung unfallchirurgischer Patienten an einer universitären Poliklinik
verfasst von:
PD Dr. K. Kabir, H. Goost, M. Gathen, S. Scheidt, M. Wimmer, S. Täger, C. Burger, K. Welle
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Kostendruck in einem kompetitiven Umfeld zwingt Krankenhäuser und Ärzte, Abläufe zu optimieren. Um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern, ist die ständige Evaluation relevanter Prozesse notwendig.
Fragestellung
Administrativer und medizinischer Ablauf in einer unfallchirurgischen Hochschulambulanz wurden mithilfe der „Lean“-Methode evaluiert, um Patientenwartezeiten zu reduzieren.
Material und Methoden
Im Zeitraum von 2 Wochen wurden alle Patienten, die in der orthopädisch-unfallchirurgischen Klinik ambulant behandelt wurden, in die Bewertung des Prozesses einbezogen. Mitarbeiter der Poliklinik wurden vorbereitet und geschult, um den telefonisch vereinbarten Termin, Zeitpunkt des Erscheinens in der Poliklinik, ersten Kontakt, Administrationsprozess, ersten Arztkontakt, Dauer des Aufenthalts in der radiologischen und anästhesiologischen Klinik sowie Abschluss der Behandlung zu erfassen. Zusätzlichen wurden potenzielle Ineffizienzen durch eine Patientenflussanalyse sowie die persönliche Befragung von Mitarbeitern in der Administration, in der Ambulanz sowie von Assistenz- und Fachärzten identifiziert.
Ergebnisse
Es wurden 126 Patienten in die Studie aufgenommen. Die durchschnittliche Verweildauer eines Patienten in der Ambulanz betrug 144 min (Range 30–371 min). Eine notwendige bildgebende Untersuchung erhöhte die Verweildauer um durchschnittlich 53 min, eine notwendige Prämedikation im Mittel um 78 min, im Vergleich zu Patienten ohne erforderliche weitere Konsultationen.
Diskussion
Mithilfe der Analyse der Patientenwege und -zeiten konnten verschiedene Gründe für die Wartezeiten in der Hochschulambulanz dargelegt werden. Diese Arbeit zeigt, dass eine strukturierte Anwendung des Lean management sowie eine dezidierte Analyse einen Mehrwert für den Patienten durch die Reduktion von Wartezeiten schaffen.