Zusammenfassung
Obwohl Prüfungsängste im Kindes- und Jugendalter relativ weit verbreitet sind, liegen unzureichende Daten zur Epidemiologie, Komorbidität und evaluierten Behandlungsmethoden vor. Subklinische und klinische Prüfungsängste gehen jedoch mit einem hohen Leidensdruck der Betroffenen einher und wirken sich oft auch leistungsmindernd aus. Klinisch relevante Prüfungsängste werden nach DSM-5 als „soziale Phobie“ und nach ICD-10 als „spezifische Phobie“ klassifiziert und erfordern ein multimodales Behandlungsvorgehen. Kindzentrierte Interventionen sollten auf der emotionalen, kognitiven und Verhaltensebene ansetzen. Familienzentrierte Behandlungsmethoden haben ebenfalls die kognitiven und behavioralen Merkmale betroffener Eltern zum Ziel.