Erschienen in:
29.08.2017 | Pflege | Schwerpunkt
Rechtliche Rahmenbedingungen der telemedizinischen Versorgung
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Hendrik Schneider
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Telemedizinische Methoden sind bei der Patientenversorgung auf dem Vormarsch. Neben tatsächlichen Veränderungen für beide Seiten des Arzt-Patienten-Verhältnisses bringt der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien auch rechtliche Herausforderungen mit sich. Der Beitrag beschäftigt sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der telemedizinischen Versorgung. Er geht dabei zum einen auf das Verbot der Fernbehandlung gem. § 7 Abs. 4 MBO-Ä ein, zum anderen untersucht er, inwieweit in der Unterlassung einer telemedizinischen Behandlungsmethode ein ärztlicher Pflichtverstoß liegen kann. Von der Frage, ob eine telemetrische Überwachung durchgeführt werden soll bzw. muss, zu trennen ist die Frage danach, wie telemetrische Systeme eingesetzt werden müssen, um Haftungsrisiken einzudämmen. So kann der Arzt seine Pflicht etwa dadurch verletzen, dass er seinen Patienten nicht (hinreichend) über die für die Einwilligung wesentlichen Umstände aufklärt, die Funktionsfähigkeit der telemedizinischen Geräte nicht hinlänglich überwacht oder auf telemedizinische Ereignismeldungen nicht zügig genug reagiert, was jeweils einen Haftungsfall auslösen kann.