Erschienen in:
01.04.2012 | Leitthema
Rekonstruktion von Gelenkknorpeldefekten mit einem Kollagen-I-Hydrogel
Ergebnisse einer prospektiven Multicenterstudie
verfasst von:
L. Rackwitz, U. Schneider, S. Andereya, S. Siebenlist, J.C. Reichert, F. Fensky, J. Arnhold, I. Löer, R. Großstück, W. Zinser, T. Barthel, M. Rudert, Prof. Dr. U. Nöth, MHBA
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Studienziel
Untersuchung des therapeutischen Effekts von CaReS® zur Behandlung osteo-/chondraler Knorpeldefekte (Outerbridge Grad III und IV) am Kniegelenk im Rahmen einer prospektiven, multizentrischen Anwendungsbeobachtung.
Material und Methoden
Zwischen 2003 und 2008 wurden 116 Patienten an 9 operativen Zentren mit dem CaReS®-Verfahren behandelt. Die Datenerhebung erfolgte auf der Basis des Cartilage Injury Evaluations Package 2000 der International Cartilage Repair Society (ICRS) und umfasste den International Knee Documentation Committee Score (IKDC-Score), den Schmerzscore (visuelle Analogskala, VAS), den SF-36-Score, die globale Patientenzufriedenheit und den funktionellen IKDC-Status des behandelten Kniegelenks. Nachuntersuchungen fanden 3, 6, 12 Monate postoperativ und anschließend jährlich statt.
Ergebnisse
Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 30,2 ± 17,4 (12–60 Monate). Die mittlere Defektgröße betrug 5,4 ± 2,7 cm2, wobei 30% der Knorpeldefekte kleiner als 4 und 70% größer als 4 cm2 waren. Der IKDC-Score zeigte einen signifikanten Anstieg von 42,4 ± 13,8 präoperativ auf 70,5 ± 18,7 (p < 0,01) zum mittleren Nachbeobachtungszeitraum. Das Schmerzniveau reduzierte sich signifikant von 6,7 ± 2,2 präoperativ auf 3,2 ± 3,1. Beide Komponenten des SF-36 zeigten einen signifikanten Anstieg. Zum Zeitpunkt des letzten Follow-up werteten 80% der Patienten das Behandlungsergebnis als sehr gut oder gut. Der funktionelle IKDC-Kniestatus wurde beim letzten Follow-up von 23,4% als Grad I (keine Limitierung), von 56,3% als Grad II (geringe Limitierung), von 17,2% als Grad III (mäßige Limitierung) und von 3,1% der Patienten als Grad IV (schwere Limitierung) bewertet.
Schlussfolgerung
Die Versorgung osteo-/chondraler Defekte des Kniegelenkknorpels mit der CaReS®-Technologie zeigt viel versprechende klinische Ergebnisse über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren postoperativ. Zur sicheren Beurteilung der Nachhaltigkeit werden allerdings größere Fallzahlen und längere Nachbeobachtungszeiträume benötigt.