Erschienen in:
01.10.2012 | Leitthema
Rezidivierendes Endometriumkarzinom
Eine interdisziplinäre Herausforderung
verfasst von:
Prof. Dr. W. Harms, D. Rein, H.-G. Strauss
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2012
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Zusammenfassung
Isolierte vaginale Rezidive nach kompletter Hysterektomie, beidseitiger Salpingo-Oophorektomie (TH/BSO) und adjuvanter Radiotherapie sind selten und sollten, insbesondere bei fehlender Möglichkeit einer Rebestrahlung, mit kurativer Zielsetzung operiert werden. In der Mehrzahl der Fälle treten isolierte vaginale Rezidive nach alleiniger TH/BSO auf. In dieser Situation ist eine kurative Radiotherapie indiziert und einer Exenteration vorzuziehen. Isolierte pelvine oder paraaortale Lymphknotenmetastasen oder isolierte Beckenwandrezidive haben eine deutlich schlechtere Prognose und können chirurgisch, radiotherapeutisch oder mit einer Kombination beider Verfahren behandelt werden. Bei Patientinnen mit Peritonealkarzinose ist die Wertigkeit einer zytoreduktiven Operation bislang nur ansatzweise untersucht worden. Die Gabe von Medroxyprogesteronacetat 200 mg täglich ist als systemische Therapie der ersten Wahl beim rezidivierenden und metastasierten Typ-1-Endometriumkarzinom anzusehen. Bei hohem Remissionsdruck, nach Versagen der endokrinen Therapieoption und bei schlecht differenzierten und Typ-2-Karzinomen wird die Chemotherapie mit Carboplatin/Paclitaxel aufgrund des Nebenwirkungsspektrums derzeit am häufigsten eingesetzt.