Erschienen in:
01.12.2013 | Leitthema
Rotaviruserkrankung und ihre Impfprävention in Deutschland
verfasst von:
Dr. J. Koch, B. Rodeck
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2013
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Zusammenfassung
Bedeutung von Rotaviruserkrankung
Rotavirusinfektionen (RV-Infektionen) sind weltweit die führende Ursache für Gastroenteritiden im Säuglings- und Kleinkindesalter. Nach dem Infektionsschutzgesetz werden seit 2001 fallbasierte Daten zur Epidemiologie der RV-Gastroenteritiden (RVGE) in Deutschland erfasst. Die höchsten jährlichen Inzidenzen werden bei < 2-Jährigen (1.850/100.000) gemessen. In diesem Alter müssen Kinder, die an RV-Infektionen erkranken, häufig zur Flüssigkeitssubstitution stationär aufgenommen werden. Dies geht mit einer erheblichen medizinischen und ökonomischen Belastung des Gesundheitssystems einher.
Rotavirusimpfung
Seit 2006 sind in Deutschland 2 RV-Impfstoffe zugelassen, die ein gutes Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil aufweisen. Mit dem Ziel, primär bei Kindern < 5 Jahren eine stationäre Behandlung aufgrund schwerer RVGE zu verhindern, empfahl die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut) 2013 die routinemäßige Rotavirusimpfung von Säuglingen im Alter < 6 Monaten. Zusätzlich wird erwartet, dass über Herdeneffekte auch nicht geimpfte Personengruppen von der Impfung profitieren können. Monitoringsysteme sind implementiert, um die Auswirkungen der RV-Impfung fortlaufend zu evaluieren.