Erschienen in:
14.07.2017 | Salpingektomie | Leitthema
Hydrosalpinx
Bedeutung und Management bei Kinderwunsch
verfasst von:
Dr. med. K. von Horn, A. Doster, A. Freis, S. Hecht, T. Strowitzki
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tubare Funktionsstörungen sind zu 20–30 % die Ursache für weibliche Sterilität. In fast 80 % aller Fälle tubarer Sterilität liegt ein distaler Tubenverschluss mit nachweisbarer Hydrosalpinx als Indikation zur Kinderwunschbehandlung vor. Somit kommt dem Management und therapeutischen Vorgehen bei vorliegender Hydrosalpinx sowie möglichen Auswirkungen auf die Gesamtprognose der Fertilität eine große Bedeutung zu.
Fragestellung
Zusammenfassung der Bedeutung und des Managements bei Hydrosalpinx und Kinderwunsch.
Material und Methoden
Selektive narrative Übersichtsarbeit mit Zusammenfassung und Bewertung der aktuellen Datenlage, einschließlich Reviews und Stellungnahmen, zu Bedeutung und Management der Hydrosalpinx bei Kinderwunsch.
Ergebnisse
Aufgrund der in Studien nachgewiesenen höheren Schwangerschafts‑, Implantations- und Lebendgeburtenrate empfehlen die American Society for Reproductive Medicine, eine Cochrane-Analyse und auch die Leitlinie des National Institute for Health and Care Excellence bei nachgewiesener Hydrosalpinx eine laparoskopische Salpingektomie vor assistierter Reproduktion. Die Cochrane-Analyse erachtet einen laparoskopischen Tubenverschluss unter Erhalt der Tube als gleichwertig zur Salpingektomie. Es ist davon auszugehen, dass eine unilaterale Salpingektomie die ovarielle Reserve und das Ansprechen auf eine ovarielle Stimulationsbehandlung im Rahmen der assistierten Reproduktion nicht negativ beeinflusst.
Schlussfolgerungen
In diesem Kontext sind für Tubenveränderungen wie eine leichte Dilatation der Tuben, einen Zustand nach Tubarabort oder einen Tubenverschluss ohne Hydrosalpinx keine sicheren Handlungsempfehlungen verfügbar. Auch der Effekt einer bilateralen Eileiterentfernung auf die ovarielle Reserve muss in weiteren Studien untersucht werden.