Zusammenfassung
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist die hepatische Manifestation des metabolischen Syndroms und geht daher mit Komorbiditäten wie Dyslipidämie oder Diabetes einher. Obwohl die NAFLD vorwiegend bei übergewichtigen und adipösen Individuen auftritt, haben Studien in den letzten Jahren NAFLD auch bei nicht fettleibigen Patienten nachgewiesen. In diesem Kapitel diskutieren wir Pathogenese und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung bei normalgewichtigen Patienten. Die zentrale Frage ist, welche endogenen und exogenen Faktoren dazu führen, dass eine Person mit einem normalen Body-Mass-Index (BMI) eine Fettleber entwickelt. Wir fassen zusammen, wie über die bekannten, zur Leberverfettung prädisponierenden genetischen Varianten hinaus endogene und exogene Faktoren eine Rolle spielen können. Ein besonderes Augenmerk gilt den wegen abweichender BMI-Kriterien nach unserem Maßstab normalgewichtigen Individuen asiatischer Herkunft. Wir schlussfolgern, dass Patienten mit ungewöhnlich starker zentraler Fettdeposition und wiederholt erhöhten Leberwerten auch bei normalem BMI auf eine NAFLD hin untersucht werden sollten.