Erschienen in:
14.07.2021 | Schulterinstabilität | Leitthema
Schulterinstabilität beim Überkopfsportler
verfasst von:
Fabian Tomanek, Dr. med. Ulrich Lanz
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Schulterverletzungen können verheerend sein und eklatante Auswirkungen auf eine professionelle Sportlerkarriere haben. Besonders in der Gruppe der Überkopfsportler ist das Schultergelenk einer enormen Belastung ausgesetzt, wodurch mikrotraumatisch bedingte Schäden an stabilisierenden Strukturen auftreten können. Die daraus resultierende Schulterinstabilität ohne monotraumatisches Ereignis, wie etwa einer Luxation (als Polar-Typ-II-Instabilität bezeichnet), stellt eine Herausforderung für den behandelnden Arzt dar. Eine genaue Einsicht des zugrundeliegenden Pathomechanismus und eine detaillierte Untersuchung stellen den Schlüssel für die Diagnosestellung dar. Der Arzt sollte sich bei der Betreuung des Sportlers aber auch auf präventive Maßnahmen konzentrieren. Während einige vermeintliche Risikofaktoren keinen signifikanten Zusammenhang mit der Schulterinstabilität zeigten, hat sich die Behandlung einer reduzierten Ratio von unter 80 % zwischen Außen- und Innenrotationskraft als neuer Therapieansatz herauskristallisiert. Die Implementierung eines spezifischen bewegungsabhängigen muskelstimulierenden Geräts (Shoulder-Pacemaker) in ein umfangreiches Physiotherapieschema kann zu einer deutlichen Verbesserung der Instabilitätssymptomatik führen. Bei Unwirksamkeit der konservativen Therapie sind eine arthroskopische Kapselraffung und Labrumrefixation meist unumgänglich.