Erschienen in:
01.02.2009 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Sekundäre Hormonablation beim hormonunabhängigen Prostatakarzinom
verfasst von:
D. Schilling, G. Gakis, U. Bökeler, A. Stenzl, M.A. Kuczyk, Dr. A.S. Merseburger
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Nach durchschnittlich 18–24 Monaten kommt es beim Prostatakarzinom unter Androgensuppression zum PSA-Progress. Bei ungefähr der Hälfte der Patienten kann in diesem hormonunabhängigen Stadium durch eine sekundäre Hormonmanipulation eine erneute PSA-Regression über 6–12 Monate erreicht werden, bevor das Stadium der totalen Hormonrefraktärität eintritt.
Nach Progress unter kompletter Androgenablation kann durch das Absetzen des Antiandrogens in 40% der Fälle ein temporärer Regress erzielt werden. Die Gabe eines alternativen Antiandrogens führt bei 80% der Responder auf einen Antiandrogenentzug erneut zu einem PSA-Rückgang. Die Hemmung der adrenalen Testosteronfunktion mit Ketoconazol kann ebenfalls den Krankheitsprogress hinauszögern. Auch die transdermale Applikation von Östrogenen führt über Modulation der LHRH- und Testosteronausschüttung sowie über eine direkte Wirkung auf die Tumorzellen zu einer vorübergehenden Kontrolle der Tumoraktivität. Neuere Therapieformen wie z. B. Somatostatinanaloga beeinflussen das Mikro-Environment der Tumorzellen und bewirken so eine verstärkte Wirkung der Antitumortherapie.