Erschienen in:
12.05.2016 | Sepsis | Leitthema
Die schwere ambulant erworbene Pneumonie
verfasst von:
PD Dr. M. Kolditz
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) weist in Deutschland bei stationären Patienten unverändert eine hohe Letalität auf. Patienten mit schwerer CAP (sCAP) sollten daher als medizinischer Notfall angesehen und behandelt werden.
Ziel der Arbeit
Aktuelle Managementansätze von der Identifikation besonders gefährdeter Patienten bis zur adäquaten Therapie von Infektion und septischer Organdysfunktion mit dem Ziel einer Prognoseverbesserung sollen aufgezeigt werden.
Ergebnisse und Diskussion
Im Vordergrund steht die Identifikation von Patienten mit akuter sepsis- oder komorbiditätsassoziierter Organdysfunktion. Hierzu müssen Vitalparameter und die sog. Minor-Kriterien wiederholt evaluiert werden. Patienten mit Schweregradkriterien benötigen ein adäquates Management der schweren Sepsis unter Einschluss einer individualisierten Volumentherapie, einer leitliniengerechten Therapie der pulmonalen und extrapulmonalen Organinsuffizienz und einer raschen Antibiotikagabe. Die empirische Therapie sollte Pneumokokken, Legionellen, Staphylococcus aureus und Enterobakterien umfassen und in der Regel aus einem parenteralen Breitspektrum-Betalaktam in Kombination mit einem Makrolid bestehen. Studienergebnisse zu adjuvanten Therapien inklusive dem Einsatz von Steroiden sind bisher widersprüchlich. Kardiovaskuläre Komplikationen tragen wesentlich zur Prognose bei und sollten daher systematisch evaluiert und therapiert werden.