Erschienen in:
30.12.2020 | Psychoonkologie
Soziale Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Krebs
Dabei sein ist nicht alles, aber schon sehr viel
verfasst von:
Dr. Julia Roick, Florian Schepper
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 5/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Kinder und Jugendliche mit einer Krebserkrankung haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, geheilt zu werden. Dies ist jedoch oftmals mit langen, intensiven Therapien und längeren Krankenhausaufenthalten verbunden. Dadurch kann die soziale Teilhabe gefährdet sein.
Ziel der Arbeit
Es werden Auswirkungen einer Krebserkrankung im Kindes‑, Jugend- und jungen Erwachsenenalter auf die soziale Teilhabe in vier Bereichen beschrieben: Veränderungen in sozialen Beziehungen, in der Freizeitgestaltung und im schulischen bzw. familiären Umfeld.
Methode
Bisherige Studienergebnisse zur sozialen Teilhabe werden in den vier Bereichen möglicher Veränderungen zusammengetragen und anhand von je einem Fallbeispiel veranschaulicht.
Ergebnisse
Eine Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter kann sich negativ auf die Teilhabe auswirken, wenn beispielsweise Kontakte zu Freunden wegfallen oder der Schulbesuch längerfristig unterbrochen wird. Die Erkrankung und deren Therapie können Auswirkungen bis ins junge Erwachsenenalter haben. Die soziale Teilhabe ist vor allem bei Patienten mit Hirn- und Knochentumoren stark eingeschränkt. Kinder und Jugendliche, die am sozialen Leben ohne Einschränkungen teilhaben können, berichten ein besseres psychisches Wohlbefinden. Fast die Hälfte der Jugendlichen ab 15 Jahren berichten auch von positiven Veränderungen in ihren Freundschaften.
Schlussfolgerungen
Die Förderung der sozialen Integration von Kindern und Jugendlichen nach einer Krebserkrankung ist wichtig, um soziale Isolation zu verhindern und die Lebensqualität der Patienten zu erhalten. Dabei sollten psychosoziale Interventionen zur Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten besonders vulnerable Patienten fokussieren.