Erschienen in:
29.08.2016 | Spinalkanalstenose | Originalien
Hybridversorgung mit Fusion und interlaminärem Implantat zur Verkürzung der Spondylodesestrecke und Protektion der symptomatischen Anschlussdegeneration
Klinisches Langzeit-Follow-up
verfasst von:
Dr. C. Fleege, M. Rickert, I. Werner, M. Rauschmann, M. Arabmotlagh
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Festlegung des Spondylodeseausmaßes bei lumbalen degenerativen Erkrankungen ist oft dadurch erschwert, dass im Anschlusssegment geringergradige Pathologien vorliegen, bei denen eine Fusion übertherapiert erscheint, bei einer alleinigen Dekompression jedoch die Sorge besteht, dass das Segment durch multifaktorielle Einflüsse einer raschen Degeneration unterliegt. Eine Therapieoption stellt die Hybridversorgung aus Fusion und Interposition eines interlaminären Implantats im Anschlusssegment dar. Ziel der Studie war es, das klinische Langzeit-Outcome nach alleiniger Spondylodese gegen das Hybridmodell mit einem interlaminären Topping-off-Implantat zu vergleichen.
Material und Methode
Eine retrospektive Datenanalyse untersuchte 25 Patienten, die zwischen 2003 und 2010 mit der Topping-off-Methode versorgt wurden. Durch ein Matched-case-controlled-Verfahren wurden 25 deckungsgleiche Patienten als Kontrollgruppe aufgenommen. Bei einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 43 Monaten wurden prä- und postoperative Daten zum Schmerzausmaß, ODI, SF-36 sowie klinische Parameter, wie Bein-Rücken-Schmerz, Gehstrecke und subjektive Zufriedenheit, abgefragt.
Ergebnisse
Postoperative Schmerzreduktion, die Reduktion des ODI-Scores sowie die subjektive Zufriedenheit fielen in der Hybridgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höher aus. Im SF-36-Score hatte die Hybridgruppe höhere Werte ohne Signifikanz. Die Gehstreckenauswertung zeigte keine signifikanten Unterschiede.
Diskussion
Im Vergleich zur alleinigen Spondylodese zeigen die Ergebnisse nach Hybridversorgung in vielen Bereichen signifikant bessere Werte auf. In der häufigen Situation einer lumbalen Fusionsoperation und der Notwendigkeit einer Dekompression im Anschlusssegment bei vorliegender Spinalkanalstenose oder moderaten Spondylarthrose, stellt die Versorgung des Anschlusssegments mit einem interlaminären Implantat somit eine berechtigte Therapieoption mit gutem klinischen Outcome dar. Die Verkürzung der Spondylodesestrecke sowie die Erzeugung eines stufenweisen Bewegungsübergangs kann hiermit erreicht werden.