Erschienen in:
11.07.2019 | Spinalkanalstenose | Leitthema
Stellenwert der interspinösen Implantate in der Therapie der lumbalen Spinalkanalstenose
verfasst von:
J. M. Vinas-Rios, M.D., M. Arabmotlagh, M.D., T. Rahim, M.D., S. Schmidt, M.D., R. M. Sellei, M.D., M. Rauschmann, M.D. PhD
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 10/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die interspinösen Implantate können durch einfache und schonende Operationstechniken implantiert werden. Durch eine Entlastung der Facettengelenke und Einschränkung der segmentalen Mobilität soll eine Linderung von Rückenschmerzen erreicht werden. Weiterhin soll die beschleunigte Degeneration des Anschlusssegmentes nach einer Fusion vermieden werden.
Ziel
Darstellung der dynamischen Stabilisation mittels interspinöser Implantate mit und ohne Dekompression sowie die Gegenüberstellung der Dekompression mit und ohne Fusion.
Material und Methoden
Im Rahmen einer Pubmed-Recherche wurden sowohl randomisiert kontrollierte Studien (RCT) als auch Nicht-RCT ausgewählt und eigenen Erfahrungen gegenübergestellt.
Ergebnisse
Es erfolgte die Evaluation der aktuellen Literatur, welche die interspinösen Implantate mit und ohne Dekompression im Vergleich zum Goldstandard, der alleinigen mikrochirurgischen interlaminären Dekompression, darstellt.
Schlussfolgerung
Aus den publizierten Studien geht hervor, dass der Einsatz von interspinösen Implantaten mit und ohne Dekompression zur Therapie von lumbalen Spinalkanalstenosen im Vergleich zu alleinigen Dekompressionsverfahren nicht zu schlechteren Ergebnissen führt. Die Reoperationsraten für interspinöse Implantate mit indirekter Dekompression liegen im Vergleich zur klassischen Dekompression nach 24 Monaten höher. Als Bindeglied im Therapiealgorithmus zwischen der alleinigen Dekompression und der Fusion zeigen sich erste positive Ergebnisse, eine Superiorität gegenüber den gängigen Therapieverfahren und eine Verhinderung einer Anschlussdegeneration ist jedoch aktuell nicht beweisbar.