Erschienen in:
19.07.2016 | Patellafraktur | Originalien
Die Plattenosteosynthese der Patellafraktur – Technik und erste Ergebnisse einer prospektiven Studie
verfasst von:
Dr. A. Ellwein, H. Lill, G. Jensen, A. Gruner, J. C. Katthagen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Zuggurtungsosteosynthese bei Patellafrakturen ist mit einer hohen Anzahl an implantatbezogenen Komplikationen (22–53 %) vergesellschaftet. Die Folge sind Revisionseingriffe in 10–55 % der Fälle mit häufig unbefriedigenden funktionellen Ergebnissen. Die winkelstabile Patellaplatte stellt eine Alternative mit den Vorteilen eines winkelstabilen Implantats dar. Ziel dieser Studie war es, erstmalig klinisch prospektive Ergebnisse sowie etwaige Komplikationen der Patellaplattenosteosynthese zu evaluieren.
Material und Methode
Im Rahmen einer prospektiven Fallbeobachtungsstudie wurden zwischen April 2013 und Mai 2015 alle Patienten, die aufgrund einer Patellafraktur mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese versorgt wurden, nach sechs Wochen und sechs Monaten klinisch nachuntersucht.
Ergebnisse
17 Patienten, 6 Frauen und 11 Männer, mit einem Durchschnittsalter von 58 (19–87) Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Der Bewegungsumfang des betroffenen Kniegelenks lag nach sechs Wochen bei 120° und steigerte sich nach sechs Monaten auf 138°, entsprechend 84 % bzw. 97 % im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Der Tegner-Aktivitätsscore steigerte sich von 2,5 auf 3,5 (Ausgangswert: 4), der Lysholm-Score von 78 auf 92 Punkte (Ausgangswert: 97 Punkte) und der Kujala-Score von 72 auf 88 Punkte (Ausgangswert: 96 Punkte). Zwei der 17 Patienten erlitten eine Komplikation: eine reaktive Bursitis praepatellaris sowie einen Repositionsverlust.
Diskussion
Die winkelstabile Patellaplattenosteosynthese stelle eine gute Alternative in der Versorgung von Patellafrakturen mit gutem funktionellem Ergebnis bei niedriger Komplikationsrate dar.