Erschienen in:
22.05.2017 | Hirntumoren | kurz notiert
Wurmmittel als neue Therapie gegen Hirntumoren
verfasst von:
Judith Neumaier
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 4/2017
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Auszug
Eine Chemotherapie ist bei Hirntumoren oft schwierig, weil die meisten Medikamente die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen. Das gilt ebenso für das häufig eingesetzte Vincristin, das darüber hinaus auch dosislimitierende Nebenwirkungen wie eine periphere Neuropathie auslösen kann. Wissenschaftler am Feinstein Institute for Medical Research in Manhasset, NY/USA, untersuchten nun in Tier experimenten den Wirkstoff Mebendazol, ein Medikament, das zur Behandlung parasitischer Madenwürmer eingesetzt wird. Bei der Behandlung von Gliomen bei Tieren hat es sich ebenfalls als wirksam erwiesen. Es inhibiert die Bildung von Mikrotubuli und wirkt somit über denselben Weg wie Vincristin, kann aber die Blut-Hirn-Schranke besser überwinden und kommt somit auch besser an den Tumor heran. Mebendazol hat im Gegensatz zu Vincristin nur leichte Nebenwirkungen. Nach erfolgreichen In-vivo-Versuchen wollen die Wissenschaftler nun klinische Studien starten, um herauszufinden, ob auch bei Menschen für die Behandlung von Hirntumoren Mebendazol anstelle von Vincristin eingesetzt werden kann [De Witt M et al. Mol Med. 2017;23:50-6]. …