Erschienen in:
08.04.2024 | Operative Techniken
Subtuberositäre anterior schließende Osteotomie zur Korrektur der erhöhten posterioren Reklination des Tibiaplateaus
verfasst von:
Prof. Dr. Wolf Petersen, Hassan Al Mustafa, Martin Häner, Jörg Harrer, Karl Braun
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Operationsziel
Verringerung einer erhöhten Reklination des Tibiaplateaus („posterior slope“) zur Verbesserung der anterioren Stabilität des Kniegelenks.
Indikationen
Erhöhte posteriore Reklination des Tibiaplateaus von mehr als 12° in Kombination mit einer Rezidivinstabilität nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands (VKB).
Kontraindikationen
Hyperextension von mehr als 15 (relativ)°.
Operationstechnik
Anteriore Hautinzision von ca. 8–10 cm über der Tuberositas tibiae. Einbringen von zwei konvergierenden Führungsdrähten direkt unterhalb der Patellarsehne schräg aufsteigend im Bereich der HKB-Insertion endend. Kontrolle der Drahtlage mit dem Bildverstärker. Osteotomie mit oszillierender Säge. Entnahme des Keils und Verschluss der Osteotomie. Osteosynthese mit interfragmentärer Zugschraube und medialer winkelstabiler Platte.
Weiterbehandlung
Zwei Wochen Teilbelastung mit 10–20 kg, danach schrittweise Belastungssteigerung. Beweglichkeit: frei.
Ergebnisse
Bisher haben wir diese Operation in der beschriebenen Weise bei 36 Patienten mit einer Rezidivinstabilität nach VKB-Rekonstruktion durchgeführt (20 Männer, 16 Frauen, durchschnittliches Alter: 34,4 Jahre). In 25 Fällen wurde zeitgleich eine Auffüllung bestehender Knochentunnel durchgeführt. Die posteriore Reklination des Tibiaplateaus konnte von durchschnittlich 14,5° auf 8,8° reduziert werden. In 28 Fällen erfolgte nach einem Intervall von 4 bis 12 Monaten eine erneute VKB-Plastik. Der Lysholm-Score erhöhte sich signifikant von 76,3 Punkten auf 89,2 Punkte.