Erschienen in:
15.10.2021 | Sulfasalazin | Medizin aktuell
Knochenschmerz des Kindes ernst nehmen
verfasst von:
Dr. rer. biol. hum. Wiebke Kathmann
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
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Ausgabe 5/2021
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Auszug
Sterile Knochenentzündungen standen bei den Kinder- und Jugendrheumatologen im Fokus. Denn die chronische nicht bakterielle Osteomyelitis (CNO), die überwiegend bei Kindern und Jugendlichen und kaum bei Erwachsenen vorkommt, ist viel zu wenig bekannt. Betroffen seien etwa 0,4 von 100.000 Kindern und Jugendlichen, berichtete Dr. Annette Holl-Wieden, Bereich Kinder-Rheumatologie und Osteologie, Universitätsklinikum Würzburg. Die Erfahrung zeige, dass es wichtig sei, kindliche Beschwerden des Bewegungsapparates - auch am Kiefergelenk - ernst zu nehmen und nicht als belastungsbedingt oder Wachstumsschmerz abzutun. Denn nicht selten kämen die Kinder nach einem langen Leidensweg bereits mit schweren Komplikationen wie einer Fraktur und gegebenenfalls neurologischen Defiziten infolge der Wirbelkörperentzündung zum Kinderrheumatologen. Dass die CNO oft übersehen werde, liege auch daran, dass es eine Knochen- und keine Gelenkerkrankung sei. Anders als bei Gelenkrheuma bestehe allein das Symptom Knochenschmerz, ohne ein auffälliges Gangbild. Die klinische Untersuchung sei unauffällig; das Labor zeige nicht oder nur leicht erhöhte Entzündungsmarker. Auch das Röntgen helfe bei der Ursachensuche nicht weiter. In der MRT dagegen ließen sich die entzündlichen Knochenveränderungen als Knochenödeme darstellen. Holl-Wieden plädierte für ein Ganzkörper-MRT, um alle CNO-Herde zu erfassen. Denn diese fänden sich nicht nur in schmerzhaften Skelettbereichen. …