Erschienen in:
15.10.2018 | Szintigrafie | Leitthema
Bildgebung bei Infektionen großer Gelenke
verfasst von:
Dr. T. Grieser
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die bakterielle oder septische Arthritis großer peripherer Gelenke stellt einen akuten Notfall dar. Häufigster Erreger ist nach wie vor Staphylococus aureus. Der bakterielle Befall der Kniegelenke, gefolgt vom Hüft- und Schultergelenk, steht im Vordergrund.
Ziel der Arbeit
Verschiedene radiologische Untersuchungstechniken und ihre Befunde zur Diagnose und Beurteilung von Infektionen der großen Gelenke werden dargestellt. Ein diagnostischer Algorithmus wird vorgeschlagen.
Material und Methoden
Es erfolgte eine umfassende, unsystematische Literaturrecherche unter Berücksichtigung der eigenen Erfahrung.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Während bei Kindern der hämatogene Infektionsweg im Vordergrund steht, spielen beim Erwachsenen die exogenen Infektionen eine große Rolle (z. B. Prothesenversorgungen und andere operative Gelenkeingriffe, Injektionen, juxtaartikuläre Infektionen). Der bildgebenden Darstellung kommt bei septischen Arthritiden eine entscheidende Bedeutung in der diagnostischen Kette zu. Allein die Magnetresonanztomographie (MRT) erlaubt eine sehr frühe Diagnosestellung einer septischen Arthritis mit hoher diagnostischer Sicherheit und ist die Methode der Wahl. Die therapierelevante Erregersicherung und weitere differenzialdiagnostische Abgrenzung gegen nichterregerbedingte Arthritiden erfolgt durch Arthrozentese. Weitere bildgebende Modalitäten wie die Computertomographie (CT), Szintigraphie und Fluorodeoxyglukose-Positronenemissionstomographie (FDG-PET) haben eine eher nachgeordnete Bedeutung. Die Bildgebung allein erfasst Komplikationen (Empyem- und Abszessbildung, Chondrolyse, Osteomyelitis, Osteonekrose, Gelenkflächeneinbruch und Gelenkdestruktion) und eignet sich auch für die Verlaufsbeurteilung und Prognoseabschätzung persistierender Gelenkschäden.