Erschienen in:
02.01.2024 | Leitthema
Tageschirurgie – internationale Erfahrungen, Vergütungssysteme und finanzielle Anreize in England, Frankreich und Österreich
verfasst von:
Helene Eckhardt, Anika Kreutzberg, Reinhard Busse
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ambulante Operationen oder tageschirurgische Eingriffe (Aufnahme, Operation und Entlassung am selben Tag) haben international stark an Bedeutung gewonnen. Dennoch zeigen sich noch große Unterschiede im Anteil tageschirurgischer Eingriffe zwischen den Ländern.
Ziel der Arbeit
Untersuchung der gesundheitspolitischen Entwicklung der Tageschirurgie und die Auswirkungen von Vergütungssystemen und finanzieller Anreize auf die Verlagerung stationärer Leistungserbringung zur Tageschirurgie am Beispiel von England, Frankreich und Österreich.
Methoden
Grundlage bilden strukturierte Recherchen zu nationalen Leistungskatalogen und Tarifsystemen sowie Berichten von Fachgesellschaften im Bereich der Tageschirurgie, ergänzt durch Literaturrecherchen in medizinisch-bibliographischen Datenbanken und Befragung von ExpertInnen.
Ergebnisse
In allen 3 Ländern werden die Krankenhäuser nach diagnosis-related groups (DRGs) vergütet. In England und Frankreich ist die Vergütung von Tageschirurgie in ein gemeinsames DRG-System integriert. In Österreich wurde 2019 ein ambulantes DRG-System eingeführt. Mit den Best-Practice-Tarifen (BPT) in England wurden höhere Tarife für die Tageschirurgie eingeführt, die zu einer Verlagerung der Leistungserbringung geführt haben. In Frankreich waren die Einheitstarife insbesondere in öffentlichen Krankenhäusern wirksam.
Diskussion
Der potenziell positive Effekt der finanziellen Anreize auf die Leistungsverlagerung kann durch nichtfinanzielle Aspekte verstärkt oder abgeschwächt werden. Die internationalen Erfahrungen können Deutschland wichtige Impulse für die Weiterentwicklung und Implementierung eines bereits vorliegenden Vergütungskonzepts sektorengleicher Leistungen geben.