Erschienen in:
01.09.2004 | Leitthema
Testosteronsubstitution beim alternden Mann
Welche Fragen sind beantwortet?
verfasst von:
Prof. Dr. W. Krause
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Testosteron wird für Effekte an verschiedenen Organen veranwortlich gemacht. Es ist daher plausibel, bei Testosteronmangel dieses Hormon zu substituieren. Anhand von 61 randomisierten Studien ließ sich feststellen: Bei über 65-jährigen Männern kommt es zu einer Zunahme der Knochenmasse (aber nicht zur Abnahme des Frakturrisikos), Zunahme der fettfreien Körpermasse und Zunahme der Erythropoese. Hingegen wurden Veränderungen der kardiovaskulären Parameter, der Serumlipide, der Muskelmasse, der sexuellen Funktionen, der kognitiven Funktionen und der Stimmung nicht eindeutig nachgewiesen. Die Prostata wird nicht nachteilig beeinflusst.
Das Fehlen eindeutiger Beweise für die Gefahr einer Testosteronsubstitution beim alternden Mann bedeutet nicht den Freibrief für eine Therapie ohne Einschränkungen. Solange nicht alle Zweifel ausgeräumt sind, sollten alle Behandlungen sorgfältig dokumentiert und überwacht werden.