Zusammenfassung
Therapieresistenz im Rahmen der medikamentösen Behandlung von unipolaren Depressionen ist häufig. Etwa 20–30 % der behandelten PatientInnen spricht nicht oder nicht ausreichend an. Etwa 10–20 % der PatientInnen leiden an chronischer depressiver Symptomatik. Die Vorhersagemöglichkeiten der Therapieresistenz sind begrenzt. Anamnestische und psychopathologische Charakteristika haben dabei bisher größere Bedeutung als biologische Parameter, die eher von theoretischer Bedeutung sind.
Ein großes Problem der Depressionsbehandlung liegt darin, dass nicht alle behandelten PatientInnen eine ausreichende Besserung im Laufe der medikamentösen und/oder psychotherapeutischen Behandlung erfahren. Das gilt besonders, wenn man auf Remission und nicht nur auf Response abzielt. Aufgrund der Behandlungsresistenz und der in dem Fall langen Dauer der therapieresistenten Depression ist die Erkrankung mit einer sehr hohen Belastung für PatientInnen und Gesellschaft verbunden, zuzüglich geringerer gesundheitsbezogener Lebensqualität, höherer Komorbidität und reduzierter Funktionalität.