27.04.2012 | In|Fo|Forschung
„Therapietipps“ vom Tumormarker
CA 19-9 beim Pankreaskarzinom
Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie | Ausgabe 3/2012
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Der einzige Pankreaskarzinom-Marker, das Carbohydrat-Antigen CA 19-9, wird in der Routineversorgung wenig genutzt. Dabei könnte er bei Patienten mit resezierbarem Pankreaskarzinom klinisch relevante Hinweise liefern. Forscher untersuchten nun, wie die Serumspiegel vor und nach Pankreatektomie mit den Überlebenschancen und dem Nutzen einer adjuvanten Chemotherapie zusammenhingen. Wichtigste Ergebnisse waren:- 1.
CA 19-9-Werte < 37 U/ml innerhalb der ersten drei Monate nach Operation waren mit einer günstigen Prognose verbunden: Das mediane krankheitsspezifische Überleben dieser Patienten war gegenüber Patienten mit CA 19-9-Werten über 120 U/ml mit 25,6 vs. 14,8 Monate fast elf Monate länger (p = 0,0052).
- 2.
Auch Patienten, deren CA 19-9-Werte sich erst innerhalb von sechs Monaten postoperativ wieder < 37 U/ml normalisierten, lebten länger als Patienten mit weiterhin zu hohen Werten (29,9 vs. 14,8 Monate, p = 0,0004).
- 3.
Während sich das mediane krankheitsspezifische Überleben bei Patienten mit Werten um 90 U/ml durch eine adjuvante Gemcitabin-basierte Chemotherapie von 16,7 auf 26,0 Monate verlängerte (p = 0,0108), hatte diese Therapie bei Patienten mit postoperativen CA 19-9-Werten > 90 U/ml keine lebensverlängernde Wirkung.
- 4.
Nur elf Patienten zeigten normale CA 19-9-Serumspiegel (< 37 U/ml) vor und nach der Pankreatektomie. Ihre Prognose war allerdings mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 42 % exzellent.