Erschienen in:
09.02.2018 | Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura | Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
Neue Therapieoption bei der TTP
verfasst von:
Katharina Arnheim
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 1/2018
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Auszug
Mit dem bivalenten Nanobody Caplacizumab hat sich in der Phase-III-Studie HERCULES eine innovative Therapie bei der erworbenen thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP) bewährt [Scully M et al. ASH. 2017;Abstr LBA-1]. Ursächlich für diese „orphan disease“ sind Autoantikörper gegen das Enzym ADAMTS13, sodass die Spaltung des van-Willebrand-Faktors (VWF) ausbleibt. Die sich bildenden Mikrothromben aus VWF-Multimeren und Plättchen führen in der Folge zu Gewebeischämie und Endorganschäden wie Herzinfarkt und Schlaganfall. „Unbehandelt verläuft die TTP fast immer tödlich; die Mortalität liegt bei > 90 %“, informierte Robert K. Zeldin, Ablynx, Zwijnarde, Belgien. Standard bei der TTP ist derzeit die Kombination aus Plasmapherese und Immunsuppression, durch die die Sterblichkeit auf 10–20 % gesenkt werden kann. Mit Caplacizumab wurde ein Anti-VWF-Nanobody entwickelt, der gegen die A1-Domäne des VWF gerichtet ist und so die Interaktion zwischen VWF-Multimeren und Thrombozyten in der Mikrozirkulation verhindert. Wie Zeldin erläuterte, handelt es sich bei Naonobodies um therapeutische Proteine, die nur aus den schweren Antigen-bindenden Ketten von Antikörpern bestehen. …