Erschienen in:
08.05.2020 | Knieluxation | Leitthema
Klassifikationen der Tibiaplateaufraktur
CT-basierte Klassifikationen für eine umfassende Frakturbeurteilung und gezielte Operationsplanung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Steffen Schröter, Dr. Anna J. Schreiner
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tibiaplateaufrakturen sind eine komplexe Frakturentität und oft mit Gelenkflächenbeteiligung, meniskalen, ligamentären und/oder Nerven‑/Gefäßverletzungen vergesellschaftet. Eine Beurteilung der Verletzung und eine sich daraus ergebende operative Planung (Zugang und Osteosynthese) bedürfen einer Klassifikation mit Einbeziehung der Begleitverletzungen. Traditionelle Klassifikationen der Tibiaplateaufraktur unterliegen historisch einer 2D-Röntgen-Diagnostik. Durch die Weiterentwicklung diagnostischer Möglichkeiten ist die Computertomographie (CT) mittlerweile ein fester Diagnostikbestandteil und hat umfassendere Klassifikationsmöglichkeiten hervorgebracht.
Ziel der Arbeit
Darstellung klassischer sowie neuer mehrdimensionaler Klassifikationen der Tibiaplateaufraktur.
Material und Methoden
Literaturanalyse und kritische Evaluation.
Ergebnisse
Es sind über 38 Klassifikationen von Tibiaplateaufrakturen in der Literatur beschrieben. Klassische etablierte Klassifikationen sind die nach Schatzker und AO (Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese). Diese können jedoch das eigentliche Frakturausmaß unterschätzen. Neue Konzepte mit CT-Diagnostik (und ggf. 3‑D-Rekonstruktion) gliedern das Tibiaplateau in Säulen, Segmente und/oder Quadranten. Die Kfuri‑/Schatzker-Klassifikation sowie die Klassifikationen nach Luo, Yang und Krause sind aktuell von Bedeutung.
Diskussion
Eine einheitliche Klassifikation existiert in der Literatur nicht. Vergleiche der Validität und Reliabilität der neuen CT-basierten Klassifikationen sind limitiert und die Berücksichtigung von Begleitverletzungen sowie Behandlungsalgorithmen ist heterogen. CT-basierte Klassifikationen sind obligat, um eine adäquate Frakturbeurteilung und Planung der Zugangswege durchzuführen.