Erschienen in:
09.10.2017 | Zytostatische Therapie | Leitthema
Tuberkulose bei Migranten
verfasst von:
Prof. Dr. R. Diel, MD, MPH
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Screening, Diagnostik und Therapie der latenten sowie der aktiven Tuberkulose (TB) bei Migranten stellen besondere Herausforderungen dar. Sprach- und Kommunikationsprobleme in der Klinik sowie in der ambulanten Praxis müssen überwunden werden, um die Therapie der aktiven TB zu sichern und die Adhärenz zur präventiven Chemotherapie bei einer latenten TB-Infektion (LTBI) zu verbessern. Die Akzeptanz der präventiven Chemotherapie kann nur durch eine umfassende Betreuung latent Infizierter durch den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) gesteigert werden. Trotz einer aktuellen TB-Prävalenz von nur 0,1 % bei Flüchtlingen und einer eingeschränkten Sensitivität bleibt das Röntgenscreening nach § 36 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) unverzichtbar. Der zusätzliche Einsatz von Realtime-PCR-Verfahren bei klinischem Verdacht hilft bei der Detektion einer infektiösen TB.