Erschienen in:
05.09.2022 | Typ-1-Diabetes | Leitthema
Diabetestechnologie in der Schwangerschaft
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Die differenzierte Anwendung von Diabetestechnologie durch Schwangere mit dieser Stoffwechselerkrankung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Routineeinsatz von CGM („continuous glucose monitoring“ [kontinuierliche Glukosemessung]) in der Schwangerschaft wird allen Frauen mit Diabetes, die eine komplexe Insulintherapie durchführen, unabhängig vom Diabetestyp empfohlen. Die Insulinpumpe dagegen ist bei Schwangeren mit einer komplexen Insulintherapie nicht immer die bessere Wahl. Bei Frauen mit Typ-1-Diabetes wurde festgestellt, dass in der Phase der Zunahme der Insulinresistenz, insbesondere im 2. Trimenon, die Insulintherapie strikt anhand der CGM-Ziele anzupassen ist. Korrektes Bolusmanagement und aggressive Spritz-Ess-Abstände bleiben weiter wichtige Aspekte der glykämischen Kontrolle, wobei in der Beratung ein Fokus auf das Essverhalten gerichtet sein muss. Sensorunterstützte Insulinpumpentherapie wird ohne Studiendaten („low suspend“, prädiktive Hypoglykämieabschaltung, Hybrid-closed-Loop) verwendet, und wenige Untersuchungen hierzu werden derzeit oder sollen demnächst durchgeführt werden. Es bleibt uns vorläufig nur die Beobachtung. Die künstliche Bauchspeicheldrüse („artificial pancreas systems“) ist die Zukunft, sowohl hinsichtlich der Einstellung als auch des Wohlbefindens.