Empagliflozin verlängert auch das Leben

Neue Daten sprechen für einen frühen Einsatz von Empagliflozin bei Diabetikern mit kardiovaskulären Erkrankungen. Neue Berechnungen mit Daten aus der EMPA-REG OUTCOME®-Studie weisen darauf hin, dass die Behandlung mit Empagliflozin (Jardiance®) die Lebenserwartung von Patienten mit Typ-2-Diabetes und assoziierter Gefäßerkrankung verlängern kann. Das teilen die Unternehmen Boehringer Ingelheim und Lilly mit. Empagliflozin könne demnach die Lebenserwartung je nach Alter der Patienten im Vergleich zu Placebo im Durchschnitt um bis zu 4,5 Jahre verlängern (Circulation 2018; 138: 1599–1601). Die statistische Modellierung basiere auf der Verwendung versicherungsmathematischer Methoden und auf der Annahme, dass die nachgewiesenen positiven Wirkungen von Empagliflozin unter einer Langzeitanwendung über vier Jahre hinaus konsistent bleiben. Die neue Modellierung schloss Daten von 7020 Patienten der EMPA-REG OUTCOME®-Studie ein, die zusätzlich zur antidiabetischen und kardiovaskulären Standardtherapie mit Empagliflozin oder Placebo behandelt wurden. In allen Altersgruppen stieg die berechnete Lebenserwartung unter Empagliflozin im Vergleich zu Placebo an. Besonders deutlich war der Effekt bei Patienten im Alter von 45 Jahren. Das berechnete mittlere Überleben betrug 32,1 Jahre unter Empagliflozin gegenüber 27,6 Jahre unter Placebo, was einer mittleren Überlebensdifferenz von zusätzlichen 4,5 Jahren entspricht. Bei Patienten im Alter von 50, 60, 70 und 80 Jahren betrug die mittlere Überlebensdifferenz unter Empagliflozin im Vergleich zu Placebo plus 3,1 Jahre, 2,5 Jahre, 2 Jahre und 1 Jahr. 60 Jahre alte Patienten mit Typ-2-Diabetes und einem Herzinfarkt oder Schlaganfall haben eine um etwa 12 Jahre kürzere Lebenserwartung als Stoffwechselgesunde. Vor diesem Hintergrund haben die jüngsten Erkenntnisse zur potenziellen Verlängerung der Lebenserwartung unter Empagliflozin eine besondere Relevanz und unterstützen den frühen Einsatz in der täglichen Praxis, heißt es in der Mitteilung. Die Studienergebnisse der EMPA-REG OUTCOME®-Studie zeigten, dass Empagliflozin das relative Risiko für kardiovaskulären Tod um 38 Prozent und für Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz um 35 Prozent bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und assoziierter Gefäßerkrankung senkt, erinnern Boehringer Ingelheim und Lilly. Die kardioprotektive Wirkung setzte früh nach dem Therapiebeginn ein. Dies und die neue Auswertung sprechen für die frühzeitige Verordnung von Empagliflozin zusätzlich zu einer antidiabetischen und kardiovaskulären Standardtherapie. Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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