Erschienen in:
10.10.2018 | Onkologische Therapie | Fokus
Über- und Untertherapie in der Onkologie – eine pharmakoökonomische Betrachtung
verfasst von:
Dr. Thomas Müller-Bohn
Erschienen in:
Forum
|
Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Die Kosten für neue Onkologika steigen an, aber ökonomische Bewertungen müssen Kosten und Therapieergebnisse im Zusammenhang betrachten. IQVIA ermittelte weltweite Ausgaben für Onkologika von 96 Mrd. USD für 2013 und 133 Mrd. USD für 2017. Die Jahrestherapiekosten für neue Onkologika liegen im Median bereits über 150.000 USD. Die Ausgaben der deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung für Onkologika stiegen innerhalb von 5 Jahren von 10,3 % auf 12,7 % der gesamten Arzneimittelausgaben. Bei der frühen Nutzenbewertung für neue Arzneimittel in Deutschland erreichen Onkologika bessere Ergebnisse als der Durchschnitt aller Arzneimittel. Dies könnte die Forschungsanreize für andere Indikationen verringern. Im Gegensatz dazu zeigen Kosten-Nutzwert-Analysen steigende Kosten pro zusätzlichem qualitätsbereinigten Lebensjahr für neue Onkologika. Obwohl die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln nicht von Kosten-Nutzwert-Analysen abhängig gemacht werden sollte, können solche Analysen helfen, um die Relationen zwischen Kosten und Therapieergebnissen verschiedener Arzneimittel einzuschätzen. Außerdem werden mehr Daten über Kosten und Therapieergebnisse bei verschiedenen Indikationen und Tumorstadien benötigt.