Erschienen in:
01.11.2010 | Leitthema
Varizenblutung
verfasst von:
T.J. Weismüller, M.P. Manns, Dr. J. Wedemeyer
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Die Varizenblutung stellt eine mit hoher Mortalität assoziierte Komplikation der portalen Hypertension dar. Endoskopisches Screening auf Ösophagusvarizen ist bei diesen Patienten daher empfehlenswert. Bislang gibt es keine medikamentöse oder interventionelle Therapie zur Verhinderung der Varizenentstehung. Medikamentös kann das Blutungsrisiko im Sinne einer Primärprophylaxe mit nichtselektiven β-Blockern gesenkt werden. Eine prophylaktische, endoskopische Behandlung empfiehlt sich für Patienten mit ausgedehnten blutungsgefährdeten Ösophagusvarizen und wenn β-Blocker nicht toleriert werden. Die Varizenligatur, begleitet von einer antibiotischen Prophylaxe und der Gabe vasoaktiver Medikamente wie Terlipressin, stellt die Therapie der Wahl bei der akuten Ösophagusvarizenblutung dar. Sollte mit diesen Maßnahmen eine Blutstillung nicht möglich sein, kann auf eine lokale Kompression der Varizen mittels spezieller Stents oder die Senkung des portalvenösen Drucks mittels transjugulärer portosystemischer Shunts zurückgegriffen werden. Die Sekundärprophylaxe beinhaltet zum einen die endoskopische Varizeneradikation mittels Ligatur als auch die medikamentöse Senkung des portalvenösen Drucks.