Erschienen in:
01.07.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Venenthromboseembolieprophylaxe bei urologischen Operationen
verfasst von:
Prof. Dr. G. Lümmen, C. Fischer
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Die tiefe Beinvenenthrombose (TVT) und die damit einhergehende Gefahr einer Lungenembolie sind 2 Manifestationen einer Erkrankung. Die Häufigkeit einer TVT in der operativen Medizin ohne medikamentöse Prophylaxe variiert zwischen 14 und 32%. Die daraus resultierende Lungenembolierate liegt bei 0,8–6,2%. Bei Verdacht auf eine TVT erfolgt eine diagnostische Abklärung mit Bestimmung der D-Dimere, einer Kompressionssonographie der Venen und ggf. einer Phlebographie. Bei Verdacht auf eine Lungenembolie erweitert sich die Diagnostik um eine CT-Angiographie und ggf. eine Echokardiographie. Bei Vorliegen einer TVT und/oder Lungenembolie muss unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden (Vollheparinisierung oder systemische Thrombolyse). Das Auftreten einer TVT mit konsekutiver Lungenembolie kann durch eine konsequente Prophylaxe verringert werden. In die Risikoabschätzung fließen exponentielle und dispositionelle Risikofaktoren ein. Zu den prophylaktischen Maßnahmen zählen Frühmobilisation, Thromboseprophylaxestrümpfe und in der höchsten Risikogruppe (radikale Prostatektomie, Zystektomie) medikamentöse Maßnahmen, in der Regel mit niedermolekularen Heparinen. Die Venenthromboseembolieprophylaxe nach derartigen Eingriffen sollte über 4 bis 5 Wochen postoperativ durchgeführt werden.