Erschienen in:
01.05.2004 | Leitthema
Veränderungen der Muskarinrezeptoren der alternden Harnblase
verfasst von:
K.-E. Andersson, MD, Ph.D., A. Schröder
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Die Prävalenz des Syndroms der überaktiven Blase nimmt mit dem Alter zu. Leider sind die Behandlungserfolge der medikamentösen Therapie oft unbefriedigend. Da Antimuskarinika zurzeit die einzige erwiesenermaßen wirksame Medikation darstellen, liegt die Beteiligung der Muskarinrezeptoren an der Pathogenese dieses Symptomkomplexes auf der Hand. Muskarinrezeptoren sind sowohl in die normale, als auch in die überaktive Detrusorkontraktion involviert und altersbedingte Veränderungen in der Rezeptorfunktion wurden im menschlichen Detrusor sowie im Tiermodell nachgewiesen.
Bei Tieren und auch beim Menschen wurden 2 Komponenten der Miktionskontraktion demonstriert: Der absolut dominierende Anteil wird durch Muskarinrezeptoren vermittelt, der andere durch ATP. Die muskarinerge Komponente nimmt mit zunehmendem Alter ab und der ATP-vermittelte (purinerge) Anteil gewinnt an Bedeutung. Die klinische Bedeutung dieses Phänomens ist unklar, da keine wesentlichen alterbedingten Änderungen der Wirksamkeit antimuskarinischer Medikamente nachgewiesen werden konnten.