Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
Verbesserung des Operationsoutcomes in der Wirbelsäulenchirurgie
Evidenzbasierte peri- und intraoperative Aspekte zur Reduktion von Komplikationen und schnelleren Rekonvaleszenz
verfasst von:
Dr. C. Fleege, A. Almajali, M. Rauschmann, M. Rickert
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Fragestellung
Da die internationale Datenlage eine niedrige Evidenzklasse aufweist, werden eine Vielzahl der Behandlungsschritte bei lumbalen Fusionsoperationen mit Traditions- oder Sicherheitsdenken begründet. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über evidenzbasierte peri- und intraoperative Behandlungsmaßnahmen zur Verkürzung der Rekonvaleszenz und Steigerung der Patientenzufriedenheit darzustellen.
Material und Methode
Diese Übersichtsarbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche u. a. in der Datenbank PubMed zum Thema peri- und intraoperative Behandlungsmaßnahmen im Rahmen lumbaler Wirbelsäulenoperationen.
Ergebnisse und Diskussion
Peri- und intraoperative Behandlungsalgorithmen haben einen deutlichen Einfluss auf die postoperative Rekonvaleszenz und das Outcome der Patienten nach lumbalen Wirbelsäulenoperationen. Aktuelle Studien zeigen, dass durch eine optimierte Patientenpositionierung sowie kombinierte dorsoventrale Wärmemaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur intraoperative Blutverluste und Transfusionspflichtigkeiten deutlich reduziert werden können. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch die Anwendung von lokalen Wundrandinfiltrationen zu Beginn und einer hochdosierten Gabe von Tranexamsäure im Frühstadium fusionierender Operationen. Durch die Anwendung eines Epiduralkatheters kann der postoperative systemische Schmerzmittelverbrauch signifikant reduziert und eine rasche Mobilisation eingeleitet werden. Immobilisierende Drainagen- und Korsettbehandlungen können auf komplexe Fälle beschränkt werden. Diese Behandlungsmaßnahmen fördern die Patientenzufriedenheit, führen zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung auf Basis einer evidenzbasierten Behandlungspfades und tragen zu einer Verkürzung der Krankenhausverweildauer und Rekonvaleszenz des Patienten bei.