Erschienen in:
01.06.2017 | Verletzungen der Rotatorenmanschette | Leitthema
Anterosuperiore Rotatorenmanschettenläsion beim jungen Patienten
Ruptur der Subskapularis- und Supraspinatussehne
verfasst von:
F. Plachel, P. Moroder, C. Gerhardt, Prof. Dr. M. Scheibel
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Einleitung
Die anterosuperiore Rotatorenmanschettenläsion (ASRML) bezeichnet die kombinierte Verletzung der Subskapularis- und der Supraspinatussehne, welche i. d. R. mit einer Pathologie am Rotatorenintervall assoziiert ist. Das Vollbild der ASRML reicht von der höhergradigen Pulley-Läsion über die transmurale Ruptur der Supraspinatussehne kombiniert mit einer partiellen Läsion der Subskapularissehne (z. B. „hidden lesion“) bis hin zur anterosuperioren Massenruptur.
Diagnostik
Die Diagnose der ASRML basiert primär auf einer gezielten Anamnese, weshalb zu Beginn zwischen einem akuten Trauma und einer degenerativen Ursache zu unterscheiden bzw. der individuelle Anspruch zu erfragen ist. Eine strukturierte klinische Untersuchung mit isolierter und ganzheitlicher Evaluierung der entsprechenden Rotatorenmanschette ist wesentlicher Bestandteil der Diagnostik. Als Goldstandard der radiologischen Bildgebung gilt die Magnetresonanztomographie, wenngleich v. a. partielle kraniale Läsionen der Subskapularissehne (z. B. Pulley-Läsion) häufig als falsch-negativ interpretiert werden.
Therapie
Die Therapie der ASRML ist multifaktoriell bedingt und muss nach Zusammenschau der funktionellen Ansprüche und diagnostischen Befunde individuell entschieden werden. Die arthroskopische Versorgung gilt als Mittel der Wahl. Insbesondere beim jungen und aktiven Patienten ist die anatomische Rekonstruktion der Rotatorenmanschette vorzuziehen. Als Salvage-Operation konnten mittels Muskeltransfer bzw. Implantation einer inversen Endoprothese zufriedenstellende langfristige Ergebnisse erzielt werden.