Erschienen in:
01.04.2008 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Versorgungsstrategien bei Schussverletzungen der Extremität
verfasst von:
Dr. P. Kobbe, M. Frink, R. Oberbeck, I.S. Tarkin, C. Tzioupis, D. Nast-Kolb, H.-C. Pape, H. Reilmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Chirurgen an städtischen Kliniken werden auch in Europa zunehmend mit Schussverletzungen konfrontiert. Schussfrakturen mit geringer Weichteildestruktion können gemäß geschlossener Frakturlehre versorgt werden. Stabile Frakturen sind durch funktionelle Schienung, instabile durch primär definitive Stabilisierung behandelbar. Die prophylaktische Antibiotikatherapie bei geringem Weichteilschaden wird kontrovers diskutiert. Schussfrakturen mit schwerer Weichteilschädigung werden gemäß offener Frakturlehre behandelt. Ein adäquates Wunddébridement und eine Stabilisierung durch Fixateur externe werden empfohlen. Eine i.v. Antibiotikaprophylaxe ist obligat, die Durchführung einer prophylaktischen Fasziotomie häufig indiziert. Im Rahmen der definitiven osteosynthetischen Versorgung muss die Notwendigkeit von autologem Knochenersatz bedacht werden. Schussverletzungen des Gelenks werden als offene Gelenkverletzungen behandelt und bedürfen einer ausführlichen Spülung, eines Débridements mit Projektilentfernung sowie einer antibiotischen Therapie.