Erschienen in:
01.01.2004 | Leitthema
Vertebroplastik bei hochgradiger Osteoporose
Technik und Erfahrung mit plurisegmentalen Injektionen
verfasst von:
Dr. P. F. Heini, R. Orler
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Bei schwerer Osteoporose ist der progressive Kollaps mehrerer Wirbelkörper mit konsekutivem Haltungsverlust ein ungelöstes Problem. Die medikamentöse Therapie greift zu langsam, um diesen Verlauf aufzuhalten. Die zunehmende Erfahrung mit der Vertebroplastik hat dazu geführt, bei hochgradiger Osteoporose die mehrsegmentale Zementierungen durchzuführen. Von 362 Patienten, die im Verlauf der letzten 5 Jahre mit perkutaner Zement Injektion behandelt wurden, sind bei 100 Patienten 5 oder mehr Höhen augmentiert worden (Range=7,3; maximal 14,0). Die operative Technik wurde dahingehend verfeinert, dass problemlos 6 Niveaus monolateral in Lokalanästhesie verstärkt werden können. Pro Eingriff sollte diese Anzahl nicht überschritten bzw. nicht mehr als 25–30 ml Zement appliziert werden.
Die Ergebnisse sind ermutigend. In 84% der Patienten konnte ein ausgeprägtes Schmerzsyndrom reduziert werden (von 7,6 nach 2,7 VAS). Noch eindrücklicher ist die subjektive Angabe der Patienten, die eine bessere Körperhaltung und mehr Kraft in ihrem Rücken beobachten und dadurch ihr Leben wieder aktiver gestalten können. Die radiologische Nachuntersuchung über 1 Jahr zeigt einen stationären Verlauf ohne weitere Sinterung der augmentierten Wirbel und einen erhaltenen Zwischenwirbelraum. Multisegmentale Vertebroplastik ist effizient und kann das weitere Zusammensintern und damit den Haltungsverlust verhindern. Aufgrund des Risikos der Fettembolie sollte die Augmentation auf 6 Höhen pro Eingriff beschränkt bleiben.