Erschienen in:
07.01.2019 | Computertomografie | Leitthema
Wertigkeit der Bildgebung bei Tumoren des oberen Harntraktes
verfasst von:
Dr. med. G. B. Schulz, E. K. Gresser, J. Casuscelli, F. Strittmatter, S. Tritschler, A. Karl, C. G. Stief, D. Nörenberg
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Staging und Nachsorge von Harnblasentumoren, Hämaturie und die Diagnostik von Raumforderungen des oberen Harntraktes (OHT) sind häufige Indikationen für eine Abklärung von Nieren, Nierenbeckenkelchsystem und Ureteren. Die direkte visuelle Beurteilung des OHT ist im Vergleich zur Diagnostik der Harnblase deutlich invasiver. Hieraus ergibt sich die Frage nach der optimalen Bildgebung und deren Effektivität. Sowohl in der CT-Bildgebung (Computertomographie), aber auch in der Magnetresonanztomographie (MRT) kam es in den letzten Jahren zu deutlichen technischen Verbesserungen.
Fragestellung
Die verschiedenen Bildgebungsmodalitäten und deren Limitationen bei der Detektion von Tumoren des OHT werden verglichen.
Material und Methoden
Es wird eine systematische Literaturrecherche und ein Vergleich der deutschen, europäischen und amerikanischen Leitlinien zum Blasenkarzinom, Urothelkarzinom des OHT und der Hämaturie durchgeführt.
Ergebnisse
Die CT-Urographie hat das Ausscheidungsurogramm (AUG) abgelöst und ist der derzeitige Goldstandard in der Bildgebung des OHT. Bei Kontraindikationen zur CT ist die MRT eine alternative bildgebende Methode. In jedem Fall sollte das Untersuchungsprotokoll eine Urographiephase beinhalten.
Diskussion
Die radiologische Bildgebung sollte sinnvoll in eine Sequenz bestehend aus endourologischen und zytologischen Verfahren intergiert werden. Neue bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomographie, konfokale Laserendomikroskopie oder wissenschaftliche Neuerungen aus dem Themengebiet „Radiomics“ könnten die Abklärung und Differentialdiagnose von Läsionen des OHT in Zukunft verbessern.