Erschienen in:
01.03.2016 | Leitthema
Zukünftige Aufgaben onkologischer Spitzenzentren in der Forschung
verfasst von:
C. Heining, Prof. Dr. C. von Kalle
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf bislang unbekannte genomische Alterationen maligner Zellen und zunehmend detailliertere Einblicke in therapeutisch adressierbare immunregulatorische Vorgänge bei Krebserkrankungen haben die diagnostischen und therapeutischen Strategien ebenso wie auch die Präventionsmöglichkeiten in den letzten Jahren erheblich bereichert. Um einen schnellstmöglichen Transfer dieser grundlagenwissenschaftlichen Ergebnisse in präventiv oder klinisch wirksame Anwendungen zu gewährleisten, bedarf es effizienter translationaler Programme. Eine Infrastruktur, die eine erfolgreiche Umsetzung derartiger Projekte an der Schnittstelle von Wissenschaft und Klinik erlaubt, erfordert zum einen den engen Austausch zwischen Grundlagenwissenschaftlern, translationalen Onkologen und klinisch spezialisierten Ärzten, zum anderen die notwendigen technischen und personellen Voraussetzungen für sowohl eine international kompetitive Forschung als auch eine hochklassige klinische Versorgung. Um diesen stetig wachsenden Anforderungen gerecht werden zu können, initiierte die Deutsche Krebshilfe (DKH) ein Programm zur Förderung onkologischer Spitzenzentren, das derzeit 13 Spitzenzentren, die definierte Voraussetzungen erfüllen müssen und regelmäßig durch internationale Expertengremien evaluiert werden, unterstützt. Gerade mit Blick auf die ermutigenden und rasanten Fortschritte der genomischen und immunologischen Grundlagenforschung ist es zwingend notwendig, den Prozess von der grundlagenwissenschaftlichen Entdeckung hin zur praktischen Anwendung gezielt zu fördern und langfristige Kooperationen translationaler Forschungseinrichtungen zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde das Deutsche Konsortium für Translationale Onkologie (DKTK) gegründet. Gemeinsame Kommunikations- und Technikplattformen ermöglichen hier eine Bündelung von Ressourcen und komplementären Expertisen, zudem fördert das Programm die Ausbildung junger translationaler Onkologen und Wissenschaftler. Nur durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung dieser lokalen Infrastrukturen und nationaler wie auch internationaler Kooperationen können Bedingungen geschaffen werden, die dauerhaft innovative translationale Forschungsprogramme sowie erfolgreiche Präventions- und Behandlungsstrategien ermöglichen.