Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
ABO-inkompatible Nierentransplantation – warum und wie?
verfasst von:
Prof. Dr. C. Hugo, G. Schott, K.-U. Eckardt, B. Wullich
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Einer wünschenswerten, möglichst frühzeitigen Nierentransplantation stehen aufgrund eines bereits seit vielen Jahren bestehenden Organspendermangels speziell in Deutschland lange Wartezeiten auf eine postmortale Niere gegenüber. Trotz Ausweitung der Spenderkriterien und der Transplantation sog. marginaler Organe flacht die Kurve der deutschen Organspenderzahlen ab und verzeichnet aktuell sogar einen Rückgang. Die Lebendspende könnte einen Ausweg aus dieser Situation bieten, wobei bis zu einem Drittel der potenziellen Lebendspender aufgrund von Blutgruppeninkompatibilität mit dem Empfänger momentan nicht in Betracht kommen. Neue Protokolle für die Durchführung einer ABO-inkompatiblen Lebendspende ermöglichen nun die erfolgreiche Überwindung der Blutgruppengrenzen im Rahmen der Nierentransplantation. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Nephrologischen und der Urologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen erlaubte seit April 2006 insgesamt 7 erfolgreich durchgeführte ABO-inkompatible Lebendnierenspenden, wobei ein leicht modifiziertes prä- und postoperatives Behandlungsprotokoll des ursprünglichen schwedischen Protokolls zur Anwendung kam.