Erschienen in:
08.11.2019 | Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs | Leitthema
Endoskopische Therapieoptionen beim Adenokarzinom am ösophagogastralen Übergang
verfasst von:
Dr. med. Seung-Hun Chon, Isabel Bartella, Martin Bürger
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs verzeichnet in den letzten Jahren eine steigende Inzidenz. Während für das fortgeschrittene Karzinom ein multimodales Therapiekonzept etabliert wurde, ist die Therapie des Frühkarzinoms nicht eindeutig definiert.
Ziel
Es erfolgt eine Darstellung und Übersicht der endoskopischen Therapieoptionen gemäß aktueller Datenlage und Wissensstand.
Material und Methoden
Eine selektive Literaturrecherche über Pubmed, beziehend auf das Thema endoskopische Therapien des Adenokarzinoms des ösophagogastralen Übergangs, wurde durchgeführt.
Ergebnis und Diskussion
Für eine endoskopische Therapie eignen sich Patienten mit einem geringen Risiko einer nodalen Metastasierung. Die Indikation betrifft insbesondere mukosal begrenzte Karzinome (T1a) und kann in Ausnahmefällen auf Tumoren mit submukosaler Beteiligung ausgeweitet werden (T1b). Die endoskopische Therapie sollte in einem Zweistufenkonzept, bestehend aus einem resezierenden und ablativen Verfahren, durchgeführt werden. Ersteres wird mittels endoskopischer Mukosaresektion oder Submukosadissektion ausgeführt. Anschließend, falls noch residuales Barrett-Epithel besteht, wird zur Minimierung der Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv das Barrett-Epithel mittels einer Radiofrequenzablation oder einer Argon-Plasma-Koagulation destruiert. Bei der Durchführung einer endoskopischen Therapie durch erfahrene Endoskopiker kann so ein zur operativen Versorgung gleichwertiges onkologisches Outcome bei einer relevanten Komplikationsrate von <3 % erreicht werden. Die Komplikationen beinhalten Blutungen, iatrogene Perforationen oder Strikturen. Nach erfolgreicher endoskopischer Resektion muss eine engmaschige Nachsorge berücksichtig werden. Sollte ein Rezidiv auftreten, so kann dies erneut einer endoskopischen Therapie zugeführt werden.