Erschienen in:
16.03.2018 | ADHS | infopharm
ADHS im Erwachsenenalter
Patienten „lost in transition“?
verfasst von:
Simone Reisdorf
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 3/2018
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Auszug
In Deutschland leiden etwa 4–11 % der Kinder, aber nur 4 % der Jugendlichen und Erwachsenen am Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) nach DSM-IV. Bei diesem „Patientenschwund“ spielt womöglich auch mangelnde Krankheitseinsicht eine Rolle: Viele jugendliche ADHS-Patienten gehen einfach nicht mehr zum Arzt. In Kassel diskutierten Experten die besonderen Herausforderungen der Transition bei ADHS. „Einige Jugendliche entwickeln Copingstrategien, um mit der Symptomatik im Alltag besser zurechtzukommen“, berichtete Alexander Gort Golzarandi, Kinder- und Jugendpsychiater an der Universitätsklinik Köln. „Sie profitieren von der bereits erlebten Verhaltenstherapie oder können ihre Organisationsprobleme und Impulsivität anderweitig ausgleichen, um sich der Peergroup besser anzupassen.“ Eine Fortsetzung der Behandlung sei dennoch meist vorteilhaft. Für den Übergang vom Kinder- zum Erwachsenenpsychiater gibt es kein Patentrezept, zumal das Krankheitsbild ADHS bei Erwachsenen noch nicht überall akzeptiert ist. „Außerdem können Komorbiditäten wie Depression, Angst- oder Suchterkrankungen, die stärker im Fokus der Erwachsenenpsychiater stehen, die ADHS-Symptomatik überlagern“, erläuterte Dr. Christian Konkol, Psychiater in Köln. …