Zusammenfassung
Ältere Menschen weisen im Vergleich zu jüngeren eine veränderte Physiologie sowie eine altersspezifische psychosoziale Situation auf. Sie stellen jedoch keine homogene Gruppe dar und müssen entsprechend ihrer kognitiven, affektiven und sozialen Situation mit altersspezifischen diagnostischen und therapeutischen Verfahren versorgt werden. Kombinierte Rücken- und Nackenschmerzen mit spezifischer Ursache kommen bei ihnen öfter vor als bei jüngeren Menschen. Die häufig vorhandene physische und psychische Komorbidität ist in Diagnostik und Therapieplanung zu berücksichtigen. Statt schriftlicher Fragebögen sollte auf ein strukturiertes Schmerzinterview zurückgegriffen werden. In der Funktionsdiagnostik sind Beobachtungsverfahren valider als Selbst- oder Fremdberichte. Da im Alter eine kausale Therapie des Schmerzes häufig nicht möglich ist, werden neben der Schmerzreduktion die Verbesserung der Funktion und der Lebensqualität als angemessene Erfolgsparameter angesehen. Medikamentöse Verfahren sind durch Physiotherapie und psychologische Therapie zu ergänzen.