Erschienen in:
01.01.2003 | Schwerpunkt: Unterer Gastrointestinaltrakt
Allergieassoziierte Kolitis
Charakterisierung einer Entität und ihr differenzialdiagnostisches Spektrum
verfasst von:
Dr. Susanna Müller, D. Schwab, T. Aigner, T. Kirchner
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 1/2003
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Zusammenfassung
Die Manifestation einer gastrointestinal vermittelten Allergie bedeutet aufgrund des äußerst variablen klinischen Bildes, der überlappenden Symptomatik mit anderen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts und des Fehlens eines eindeutigen diagnostischen Verfahrens eine Herausforderung für den behandelnden Arzt. Trotz einer Reihe von neueren Untersuchungen über die Funktion der eosinophilen Granulozyten bei Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts ist bisher über ihre Bedeutung in der Pathophysiologie gastrointestinal vermittelter Allergien wenig bekannt. Einige Ergebnisse implizieren eine Beteiligung der Eosinophilen an allergischen Reaktionen des Darmes. Die histologischen Veränderungen bei einer nahrungsmittelallergieassoziierten Diarrhö an Schleimhautbiopsien aus dem unteren Gastrointestinaltrakt werden dominiert von einem Eosinophileninfiltrat im Bereich von Lamina propria, Oberflächen- und Kryptenepithel sowie Submukosa mit Degranulation der eosinophilen Granulozyten. Zur Darstellung und Einschätzung der eosinophilen Granulozyten hinsichtlich Dichte und Degranulation ist eine immunhistochemische Zusatzanalyse mit einem kommerziell erhältlichen Antikörper gegen Eosinophilenperoxidase hilfreich. Trotz charakteristischer histologischer Veränderungen kann die Diagnose einer gastrointestinal vermittelten Allergie erst nach Ausschluss einer Reihe von Differenzialdiagnosen und aufgrund eines dezidierten diagnostischen Vorgehens gestellt werden.