Erschienen in:
05.07.2016 | Periphere arterielle Verschlusskrankheit | Operative Techniken
Amputation der Großzehe
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. S. Ochman, M. J. Raschke, C. Stukenborg-Colsman, K. Daniilidis
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Sanierung des Infektionsherds und des Gewebeuntergangs bei möglichem Erhalt der Fußlänge und des Rückfußes. Wiederherstellung der Mobilisation mit Erhalt der Geh- und Stehfähigkeit. Vermeidung sekundärer Druckstellen oder Nachamputationen aufgrund von inadäquater durchgeführter Resektion oder mangelnder Weichteildeckung.
Indikationen
Bei zunehmenden Nekrosen im Bereich der Großzehe operative Abtragung bzw. Amputation in Ausnahmefällen unumgänglich, um Exazerbation zu vermeiden.
Kontraindikationen
Bei unzureichender Durchblutung Erweiterung der Resektionsgrenze. Bestehende Alternativen zur Amputation. Dialysepflichtige Niereninsuffizienz wegen erhöhter Komplikationsrate.
Operationstechnik
Amputationsnarben sollten außerhalb der Belastungszonen liegen. Bei knöchernen Resektionen spitze Enden vermeiden, um Druckproblematiken zu verhindern. Teilamputationen im Bereich des 1. Strahls als Exartikulation oder durch die einzelnen Glieder möglich (im Gegensatz zu den Zehen II bis V). Amputation transmetatarsal im spongiösen Bereich im 45°-Winkel. Rackettschnitt von dorsal, so dass für späteren Wundverschluss ausreichend plantarer Hautlappen vorhanden.
Weiterbehandlung
Direkt postoperativ Entlastung mit einer starren Sohle und Abrollhilfe für insgesamt 6–8 Wochen. Engmaschige
Wundkontrollen und Diabeteseinstellung. Thromboseprophylaxe. Nach Abschluss der Wundheilung Versorgung mit Einlage und quere retrokapitale Entlastung, evtl. mit rückversetzter Ballenrolle im Konfektionsschuh.
Ergebnisse
Im Kollektiv wurden sowohl traumatische als auch atraumatische Fälle behandelt. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 7 Fälle durch eine Großzehenamputation versorgt, in einem Fall erfolgte eine Revision aufgrund einer oberflächlichen Hautnekrose, vermutlich bedingt durch zu viel Spannung der Hautnaht.