Erschienen in:
01.11.2023 | Leitthema
Anatomie und Biomechanik des Patellofemoralgelenks
verfasst von:
PD Mag. Dr. med. univ. Armin Runer, Guido Wierer, Armin Keshmiri, Philip Schoettle, Michael Liebensteiner, Jannik Frings
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Das Patellofemoralgelenk ist ein komplexes Gelenk, bestehend aus der Gelenkfläche der Patella und der Gleitrinne des Femurs (Trochlea). Statische, passive und aktive Strukturen sind für die Führung und Stabilisation der Patella verantwortlich. Die Trochlea ist der wichtigste statische Stabilisator. Eine Trochleadysplasie begünstigt sowohl Instabilität als auch Arthroserisiko. Es besteht eine U‑förmige Korrelation zwischen Sulkuswinkel und patellofemoralem Arthroserisiko, mit geringen und hohen Extremwerten als prädisponierenden Risikofaktoren. Die Gelenkkapsel, das mediale und laterale Retinakulum sowie der mediale und laterale patellofemorale Komplex werden zu den passiven Stabilisatoren gezählt. Das mediale patellofemorale Ligament (MPFL) ist der wichtigste Stabilisator im strecknahen Kniegelenkwinkel zwischen 0 und 30° Flexion. Aufgrund der vielfältigen Verbindungen sowohl zu knöchernen als auch weichteiligen Strukturen stellt das MPFL sowohl eine passive als auch dynamische Struktur dar. Für die aktive Stabilität sorgen die Quadrizepsmuskulatur sowie sekundär die Rumpfmuskulatur und die Außenrotatoren der Hüfte. Veränderte Muskelaktivität und Schwäche der medialen schrägen Quadrizepsmuskulatur können zu einer Fehlstellung der Kniescheibe führen.