Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Anatomische Wiederherstellung des chronisch instabilen Lisfranc-Ligaments
verfasst von:
Prof. Dr. H. Zwipp, S. Rammelt
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 9/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Juni 2001 bis Mai 2013 wurden in der Unfallchirurgischen Klinik des Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“ insgesamt 4 Patienten, davon 3 Frauen im mittleren Alter von 28,6 (15–39) Jahren bei isolierter, veralteter Ruptur des Lisfranc-Ligaments mit einer anatomischen Ersatzplastik mittels halber Extensor-hallucis-longus-Sehne versorgt. Ein 4. männlicher Patient im Alter von 23 Jahren wurde analog mit einer Extensor-hallucis-brevis-Plastik versorgt und konnte aufgrund seines Wegzuges ins Ausland nur bis zu 3 Monaten postoperativ verfolgt werden. Die 3 weiblichen Patienten hingegen konnten im Minimum 1 Jahr postoperativ klinisch-radiologisch kontrolliert werden, die jüngste Patientin zusätzlich nach 2 Jahren.
Ergebnisse
Alle Patienten hatten ein stabiles und 2 von 3 Patientinnen ein absolut, eine Patientin ein relativ schmerzfreies Lisfranc-Gelenk durch die anatomische Ersatzplastik erlangt. Die jüngste Patientin, zum Zeitpunkt der Operation 15 Jahre alt, hatte aufgrund ihres jugendlichen Alters und ihres Hochleistungssports als Kunstturnerin Anlass zur anatomischen Ersatzplastik des Lisfranc-Ligaments gegeben und konnte 10 Jahre nach dem Eingriff brieflich interviewt werden. Danach war sie unverändert völlig schmerzfrei und konnte an den Weltmeisterschaften in Australien 2005 und an den Olympischen Spielen in Peking 2008 teilnehmen.